Es regnet, wir haben zuviel Arbeit auf dem Tisch und die Stadt ist heute laut und schmierig. Was für ein lausiger Augustbeginn! Also raus zum schnellen Mittagessen. Die Kirschblüte in der Ickstadtstraße hatten wir schon lange auf der Agenda, heute also ausprobiert. Bei einer gefühlten Größe von dem Nachen meines Onkels (Asterix-Fans wissen Bescheid), insgesamt wohl um die 15 Sitzplätze, brauchte die reizende Studentinnen-Bedienung doch 10 Minuten und ein aufmunterndes Hingucken, um den Gatten und mich überhaupt wahrzunehmen. Wir bestellten die zwei Gerichte von der Mittagskarte (Hühnerbrust mit Gemüse und knusprigen Nudeln, Rindfleischstreifen-Gemüse-Curry mit Reis sowie (der Gatte) einen Garnelenspieß zur Vorspeise plus Tee.

Meine knusprigen – sprich: fritierten – Nudeln im Huhngericht, das sich ansonsten durch Minimalausstattung an Gemüse und Fleisch auszeichnete, waren eine logistische Herausforderung, das Gericht ansonsten aber eher lasch und fad. Der Spieß kam gleichzeitig mit meinem Essen, dafür erhielt der Gatte sein Rinder-Curry (auch geschmacklich wenig überzeugend) erst nach dem ich fertig gegessen hatte. Das Ganze wirkte reichlich improvisiert, dafür war es nicht eben billig. Nun mag die vietnamesische Küche, die hier betrieben wird (SZ-Kritik von 2008, kann also sein, dass die K-Blüte schon ein bisschen ausgeblüht hat), durchaus authentisch sein. Wir haben jedenfalls im vietnamesischen Monsoon günstiger und besser zu Mittag gegessen. Auch das thailändische Yum2Take empfiehlt sich zur Lunchtime.
Die Kirschblüte wirkt wie ein etwas wuschig geführtes Studentenlokal, der Service unprofessionell, da die junge Dame ihren Job gaaanz langsam und sehr unaufmerksam verrichtete. Auch die anderen Gäste (durchaus gemischt, was das Alter angeht) hatten einen leicht freudlosen, irgendwie esoterischen Touch, was wir nicht leiden mögen, aber natürlich auch am Wetter liegen könnte. Da gehen wir nicht wieder hin!